Unsere Geschichte.

Im Sinne des Weltladen-Dachverbandes möchten wir dazu beitragen, unseren Konsum verantwortlich zu gestalten. Weiter möchten wir zeigen, dass die Idee der nachhaltigen Entwicklung und die Sicherung der Lebensgrundlage für künftige Generationen nicht nur etwas für die Weltpolitik ist, sondern auch für Ihren Frühstückstisch.


„Noch bevor Du diesen Morgen Dein Frühstück beendet hast, bist Du auf die halbe Welt angewiesen.“

Martin Luther King



Seit 40 Jahren in Bingen.

1970er Jahre — Die Idee des Fairen Handels.

Die Idee des Fairen Handels hat einen kirchlich geprägten Ursprung und wurde viel auf lokaler Ebene vorangetrieben. In den frühen 1970er Jahren kritisierten viele Gruppen, allen voran kirchliche Jugendverbände und Hilfswerke, die deutsche Entwicklungspolitik und Konsumgesellschaft und gingen für eine gerechtere Welt auf die Straße. Aus diesen Protesten entwickelte sich die Bewegung "Aktion Dritte Welt Handel", die auf Märkten und bald schon in Weltläden fair gehandelte Produkte, v.a. Kaffee, Schokolade und Jutetaschen, zum Kauf anbot.


1982 — Der Anfang.

Zu dieser Zeit beschlossen auch ein paar Binger Bürger sowie die Binger Kirchengemeinden, nicht nur über die Missstände des Welthandels und die damit verbundene Ausbeutung von Menschen zu reden, sondern konkret etwas zu tun. So gründeten sie 1982 die gemeinnützige

Aktionsgruppe Dritte-Welt Bingen e.V., also den Weltladen Bingen, der zu seinen Anfängen immerhin einer von bereits 200 Weltläden in Deutschland war. Zunächst in der Gerbhausstraße einquartiert, zogen wir bereits 1985 in neue Räumlichkeiten in der Laurenzigasse, denn im alten Laden war es Winter wie Sommer vor allem eines: kalt.


1990er und 2000er Jahre — Wir wachsen.

Unser Sortiment war anfangs, wie noch überall in den Weltläden, recht überschaubar. Sehr beliebt waren damals Jutetaschen, für die wir mit der von der GEPA organisierten Aktion "Jute statt Plastik" warben. Eine Aktion, die zum Sinnbild für einen nachhaltigen Lebenswandel wurde und auch über 30 Jahre später an Aktualität nichts verloren hat.

Im Laufe der Jahre folgten weitere Fairtrade-Kampagnen, für die wir uns stark machten, z.B. "Brot statt Böller" vom evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt. Und weil mittlerweile immer mehr Produkte fair gehandelt wurden, konnten wir unseren Laden um einige Lebensmittel und Unikate aus dem Kunsthandwerk erweitern.


2018 — Der Ladenumzug.

Im Sommer 2018 sind wir erneut umgezogen, diesmal ins Zentrum der Binger Innenstadt in die Schmittstraße. Für uns ein wichtiger Schritt, der sich gelohnt hat.

 

Wir wünschen uns auch weiterhin, gemeinsam mit Ihnen den Fairen Handel in den Fokus der Stadt zu rücken. Sie sind hierfür jederzeit herzlich willkommen.



Wissenswertes.

Wir sind Mitglied bei ELAN und im Weltladen-Dachverband. Von den deutschlandweit etwa 800 Weltläden gehören 450 dem Dachverband an und verpflichten sich mit der Unterzeichnung zur Einhaltung von Konventions-Standards.

In unserem Team engagieren sich um die 25 Ehrenamtler in den Bereichen Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Finanzverwaltung, Laden- und Webseitengestaltung sowie in der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.

Der von uns erwirtschaftete Gewinn wird zum größten Teil an Hilfsorganisationen gespendet. Somit unterstützen wir entwicklungspolitische Projekte und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Bei Bedarf verwenden wir einen Teil der finanziellen Mittel für die Instandhaltung und Modernisierung unseres Ladens.


Spendengelder.

2021

In diesem Jahr konnten wir Spenden in Höhe von 3.500 Euro verteilen. 1.000 Euro ging an die aktion #fairwertsteuer des Weltladen-Dachverbandes. Jeweils 500 Euro bekamen BanaFair e.V.Zarok (Kinder) e.V.LebKom e.V. sowie Ärzte ohne Grenzen e.V.. Außerdem war es uns wichtig, die von der Hochwasserkatastrophe besonders betroffenen Weltläden finanziell zu unterstützen. Deswegen gingen 500 Euro an den Weltladen in Badmünstereifel (Faires Eck e.V.).

 

2020

Wir konnten mit unseren Einnahmen aus 2019 insgesamt 3.000 Euro spenden. 1.000 Euro gingen an BanaFair e.V.. Zarok (Kinder) e.V., die Ökumenische Flüchtlinshilfe gGmbH, LebKom e.V. und Merci Ships Deutschland e.V. konnten wir jeweils mit 500 Euro unterstützen.

 

2019

Trotz unseres Ladenumzugs 2018 freut es uns sehr, dass wir jeweils 650 Euro an LebKom e.V. und Zarok (Kinder) e.V. spenden konnten. Zusätzlich haben wir Ärzte ohne Grenzen e.V. mit 1.200 Euro und BanaFair e.V. mit 500 Euro unterstützt.

 

2018

Mit den Einnahmen aus 2017 konnten wir insgesamt fünf Non-Profit-Organisationen mit Spenden zwischen jeweils 500 und 1.000 Euro unterstützen. Die Gelder gingen an LebKom e.V., Ärzte ohne Grenzen e.V., Kindernothilfe e.V., Zarok (Kinder) e.V. und Misereor e.V..

Mitmachen.

Falls Sie weitere Fragen zu unserer Arbeit haben oder sich vorstellen können, bei uns mitzumachen, kontaktieren Sie uns gerne jederzeit. Wie Sie uns erreichen, erfahren Sie auf unserer Kontaktseite.


Warum wir an verkaufsoffenen Sonntagen nicht geöffnet haben.

Wir finden, dass Sonntage besondere Tage sind, denn sie sind geschenkte Zeit für uns und unsere Mitmenschen. Deshalb haben wir uns nach intensiven Gesprächen in einer demokratischen Abstimmung dazu entschlossen, an verkaufsoffenen Sonntagen den Weltladen nicht zu öffnen.

Unsere Entscheidung beruht auf vielen Gedanken, die kein Geheimnis bleiben sollen. Hier eine Zusammenfassung, warum wir uns gegen eine Ladenöffnung entschieden haben.

Immer mehr Untersuchungen ergeben, dass der gesamtwirtschaftliche Effekt von Sonntagsöffnungen nicht zum eigentlichen Ziel führt, nämlich die Innenstädte attraktiver zu machen und den Internethandel zurückzudrängen. Denn zusätzliche Öffnungszeiten bedeuten vor allem mehr Kosten, etwa für Personal, Strom oder Wasser. Kosten, die die gewonnenen Einnahmen meist wieder komplett zunichte machen, gerade bei kleinen Händlern. Am Ende haben sich viele Ladenbesitzer gegenseitig Konkurrenz gemacht und von ihrem Sonntag nur wenig gehabt. Wir schließen uns deshalb der Meinung an, dass für Städte, die mit Besucherverlusten kämpfen müssen, verkaufsoffene Sonntage wohl keine Lösung sind.

Die Sonntagsruhe ist in Gesetzen festgeschrieben und sollte als gesellschaftliches Gut bewusst gelebt werden. Wir finden, sie sollte geschützt bleiben.

Die Bewegung des Fairen Handels kritisierte von Anfang an das unreflektierte Konsumverhalten der Gesellschaft sowie die ungerechten Strukturen des Welthandels. Denn beides führt dazu, dass Produkte und Dienstleistungen über die Menschenwürde gestellt werden. Als Teil dieser Bewegung wünschen wir uns einen rücksichtsvollen Umgang im Miteinander und keinen Konsum um jeden Preis.

Finden Sie nicht auch, dass gemeinsame und freie Zeit an einem festgelegten Tag in der Woche wertvoll für das Miteinander ist? Wir finden, sie sollte jedem zustehen.

Sagen Sie uns doch gerne Ihre Meinung dazu. Wir sind von Montag bis Samstag für Sie da!

In diesem Sinne: Haben Sie eine schöne... Zeit!

Herzliche Grüße aus dem Weltladen.


Fairtrade-Stadt Bingen.

Die Stadt Bingen ist seit 2014 Fairtrade-Stadt. Mit dem Titel verbunden ist das Motto "Wir sind auf dem Weg", das für einen verantwortungsvollen Prozess des fairen Handelns auf kommunaler Ebene steht.

Wie macht sich der Fairtrade-Gedanke in Bingen konkret bemerkbar?

In lokalen Geschäften werden Produkte aus Fairem Handel angeboten.

In einigen Binger Restaurants und Cafés bekommen Sie fair gehandelte Getränke.


In vielen Schulen, Vereinen und Kirchen können faire Waren erworben werden.

Mit der Steuerungsgruppe "Fairtrade-Stadt" wird in Bingen faire Bildungsarbeit geleistet.